„Von Walen im Mittelmeer hab ich noch nie was gehört!“ Diese Aussage eines Freundes hätte ich vor ein paar Wochen auch noch so formuliert bis ich in einem Reisemagazin von Walbeobachtungstouren an der Riviera gelesen hatte. Direkt vor der ligurischen Küste gibt es seit 1999 ein internationales Walschutzgebiet, das Santuario dei Cetacei.
Das fast 100.000 Quadratkilometer große Gebiet ist Schutzraum für Finnwale, Langflossen Grindwale, Delphine, Streifendelphine, Pottwale, Große Tümmler, Risso’s Delphin und den Schnabelwal. Fasziniert davon, diese Meeressäuger „vor der Haustüre“ in freier Wildbahn zu Gesicht zu bekommen, habe ich mal ein bisschen recherchiert. Dazu passte auch gut, dass wir unseren Urlaub ohnehin in Italien geplant hatten.
Wir haben dann bei BluWest angefragt und sofort gebucht, 33 Euro p.P.. Auf deren Website listen sie auch ihre täglichen Beobachtungen – Ausfahrt von Wetter und Meer abhängig – zuletzt Finnwale, Pottwale und täglich Streifendelfine. Wir waren sehr gespannt, da die Wahrscheinlichkeit, Wale auf deren 5-stündigen Touren zu sehen, mit 90% „versprochen“ wird – aber: you never know… Los ging es um 12 Uhr von Imperia, Porto Maurizio – auch in Andorra werden Interessierte abgeholt – mit der „Corsara“ zur fünfstündigen „Tour der Hoffnung“. Gespannt und voller freudiger Erwartung konnten wir uns kaum von der Reling lösen. Jeder Wellenkamm, jede Spiegelung, alles, was sich vor unserem Auge auf dem Wasser bewegte, spielte unserer Fantasie einen trügerischen Streich. 😉
Auf einmal drosselte die Corsara ihre Motoren und trieb dadurch auch alle anderen Passagiere an die Reling. Eine 20-flossige Delfinschule tanzte um unser Boot herum und sprang über unsere Heckwellen – schwierig zu fotografieren, wie Ihr seht, aber dennoch beeindruckend, dass es den Delfinen Spaß machte, für uns zu spielen. 🙂
Spektakeln wie diesen durften wir noch weitere zwei Male im Lauf des Tages beiwohnen – zum Abschluss bekamen wir auch noch eine Meeresschildkröte zu sehen. Doch die Wale ließen sich heute leider nicht blicken – ok, auch Delfine gehören zur Ordnung der Waltiere. Naja, das Mittelmeer ist schließlich kein Zoo. Dennoch verbrachten wir einen spannenden und schönen Tag und freuen uns auf unseren nächsten Versuch, Wale im Mittelmeer zu beobachten. Schließlich wussten wir bis vor kurzem nicht einmal, dass es sie hier gab – und damit sind wir sicherlich nicht allein… 😉
Vielen Dank auch nochmal an Susanne von meeresakrobaten.de, die uns mit ihren Informationen zur Buchung und toller Site die Wartezeit auf dieses Erlebnis versüßt hat. Unbedingt mal reinschauen!
Karte: © Esculapio