Die meisten Urlauber dürften Gran Canaria besuchen um an dessen Südküste „Costa Canaria“ einen Strandurlaub zu verbringen. Ein grundsätzlich guter Plan – ist doch hier weitestgehend ganzjährig Badewetter geboten. Dennoch sollte man in jedem Fall zumindest einen Tag investieren, um das beeindruckende Bergland dieser kanarischen Insel zu besuchen. Immerhin geht es bis fast 2.000 m hinauf und die Landschaften dort sind atemberaubend schön: eine wilde Bergwelt mit malerischen Dörfern, Stauseen und Schluchten laden dazu ein, die Insel einmal von ihrer stillen, urtümlichen Seite kennenzulernen.
Von Playa del Inglés geht es durch San Fernando hinauf in die Bergwelt der Cumbre. Die erste Aussichtsplattform ist schnell erreicht, auf einer gewundenen Straße fährt man über einen Pass hinab nach Fataga. Mit seinen kleinen weißen Häusern inmitten von üppigem Grün ist es das malerischste Dorf der südlichen Cumbre. Die nächste Station, San Bartolomé de Tirajana liegt bereits auf 900 m Höhe. Senkrechte Wände erheben sich vor einem. Kurz nach Cruz Grande ist mit 1.260 m erst einmal der höchste Punkt dieses Abschnitts erreicht. Über einen weiteren Pass gelangt man dann ins nächste Barranco (Schlucht). Aus der Ferne blitzt das Wasser des Stausees Embalse de Chira in der Sonne.
Nach einigen Serpentinen in nordöstlicher Richtung taucht das erste Highlight des Ausflugs auf. Der Roque Nublo, ein 80 m hoher Monolith, ist von vielen Punkten der Cumbra zu sehen und scheint dabei immer wieder sein Aussehen und Größe zu verändern.
Vorbei an weitläufigen Pinienwäldern und Obstplantagen nähert man sich bereits dem zweiten Höhepunkt, der Pico de las Nieves. Die „Schneespitze“ – ja, im Januar soll es dort durchaus auch mal schneien – ist mit 1.949 m der höchste Punkt von Gran Canaria. Hier darf man keinesfalls den höchsten Aussichtspunkt verpassen. Diesen fantastischen Blick sollte man in Ruhe auf sich wirken lassen. Nach Süden und Osten ist es schroff und felsig, nach Norden und Westen dicht bewaldet. Bei gutem Wetter (und dieses hatten wir auch zum Glück) stößt unvermittelt der wuchtige Kegel des Teide auf Teneriffa durch die Wolkendecke. Er ist mit 3.718 m der höchste Berg Spaniens. Ein ergreifender Anblick! Man bekommt das Gefühl, noch „schnell die paar Meter“ nach Teneriffa rüber „gehen“ zu können.