Die Sixtinische Kapelle im Vatikan ist wegen ihrer Michelangelo-Fresken weltberühmt und eine der meistbesuchten und bedeutensten Sehenswürdigkeiten Roms. Der Besuch ist nur über die Vatikanischen Museen zugänglich. Allein für die Museen und deren Besichtigung kann man getrost ein paar Stunden einplanen. Experten bezeichnen die Ausgestaltung des Kirchenraums der Sixtinischen Kapelle als das größte Kunstwerk der Renaissance. Seit der 1994 abgeschlossenen Restaurierung präsentieren sich die Schöpfungsgeschichte im Gewölbe und das „Jüngste Gericht“ im Altarraum in einer ungeahnten Farbenpracht. Die dabei zum Vorschein gekommenen leuchtenden Farben revidierten damit die bisherige Annahme, Michelangelo habe mit gedeckten Farben gemalt. Niemand vermutete eine derartige Kraft unter der Ruß- und Staubschicht, die sich in fast fünf Jahrhunderten über die Oberfläche gelegt hatte. Die verschlungenen Figuren des Deckenfreskos malte Michelangelo zwischen 1508 und 1512 auf dem Rücken liegend. In den Fresken werden mehrere Episoden der Schöpfungsgeschichte dargestellt.
Besonders der Ausschnitt „Die Erschaffung Adams“ ist ein weltberühmtes und oft reproduziertes Werk. Es zeigt, wie Gottvater mit ausgestrecktem Finger Adam zum Leben erweckt. Auch wenn die 391 atemberaubenden Gestalten im Altarraum den Betrachter überwältigen, sollte er seinen Blick auch auf die Wände richten, die das Leben Moses und Christi darstellen und von Malern wie Perugino, Botticelli und anderen Meistern gestaltet wurden. Immer wieder werden die begeisterten Besucher von den Museumswärtern zur Ruhe gebeten: „Schhhhhhhhhh, silencio, silence“, dazwischen die Ermahnungen, keine Fotos zu machen.
Die Sixtinische Kapelle ist auch Austragungsort der Konklave (Papstwahl). Traditionsgemäß bleiben alle Kardinäle hier eingeschlossen, bis ein neuer Papst gewählt ist. Nach jedem Wahlgang wird durch Rauchzeichen das Ergebnis der Wahl an die Außenwelt weitergeleitet. Weißer Rauch kennzeichnet eine erfolgreiche Wahl, während schwarzer Rauch auf einen fehlgeschlagenen Wahlgang hinweist.
Es empfiehlt sich, morgens vor 9 Uhr am Eingang der Vatikanischen Museen zu sein, sonst erwarten einen sehr lange Wartezeiten/schlangen. Alternativ kann man auch Tickets in der Online-Biglietteria des Vatikans bestellen.
Und wenn man schon einmal vor Ort ist: den Petersdom besuchen ist natürlich ein absolutes Muss. Die prachtvolle Kuppel, die man von allen Seiten der Stadt aus sieht, kann man auch besichtigen – eine Treppe in der Kuppelwand führt auf die Spitze bis zur Laterne, von wo man einen wunderbaren Blick auf Rom und die Vatikanischen Gärten – sie sind nur im Rahmen von Führungen zugänglich – hat.
Informationen zu Öffnungszeiten und Eintrittspreisen sowie virtuelle Besichtigungen findet man bei Vatikanische Museen.