Die „Große Mauer“, die „Wanli Chang Cheng“ („Unendlich lange Mauer“), wie sie im Chinesischen genannt wird, gilt als das größte Bauwerk der Erde. Angaben über die Länge der chinesischen Mauer gehen etwas auseinander. Je nachdem was man misst. Die meisten Schätzungen und Messungen – zusammenhängende Teile berücksichtigt oder Naturbarrieren eingeschlossen – liegen zwischen 6.000 und 7.000 km. Neuerliche Vermessungen durch chinesische Behörden im April 2009 geben die Länge der chinesischen Mauer mit 8.851 km an. Die Mauer verläuft über Gebirge, durch Täler und Wüstenlandschaften. Sie sollte das chinesische Kaiserreich vor nomadischen Reitervölkern aus dem Norden schützen. Die Chinesische Mauer, die in ihrer heute noch vorhandenen Gestalt vor allem aus der Ming-Epoche (1368-1644) stammt, gehört seit 1987 zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Die für die Öffentlichkeit zugänglichen Mauerabschnitte liegen nördlich von Peking bei Badaling, Mutianyu, Jinshanling und Simatai. Bei letzteren beiden, etwa 120 km nordöstlich von Peking, ist nicht jeder Mauermeter restauriert und die Situation daher noch etwas ruhiger und authentischer. Für eine Mauerwanderung dazwischen sollte man mindestens vier Stunden einplanen. Am beliebtesten ist das Mauerstück bei Badaling (täglich von 8-20 Uhr zugänglich), etwa 90 km nördlich von Peking, und Mutianyu, etwa 95 km nordöstlich von Peking. Hier herrscht allerdings ein großer Rummel mit Verkaufsständen aller Art. In diesen restaurierten Teilstücken ist die Chinesische Mauer fast sieben Meter hoch. Bei einer durchschnittlichen Breite von etwa sechs Metern. An einigen Stellen beträgt die Höhe vier, an anderen sogar bis zu 16 Meter. In Abständen von etwa 100 Metern befinden sich Wachttürme. Mehr als 2.000 Jahre wurde an dieser militärischen Anlage gebaut – bis in das 17. Jahrhundert hinein.
Eine der Legenden um die Chinesische Mauer ist übrigens definitiv unwahr: Sie ist nicht, wie lange Zeit behauptet wurde, mit bloßem Auge vom Mond aus zu sehen.