Auf einem 12 m hohen Felsplateau über dem karibischen Meer an der Riviera Maya thront die alte Maya-Siedlung Tulum. Anders als alle anderen bekannten Maya-Fundstätten liegt Tulúm direkt am Meer. Es dürfte somit dank seiner strategisch günstigen Lage ein wichtiger Handelsknotenpunkt der Maya gewesen sein.
Tulúm erstreckt sich auf einem 160 x 380 m großen Areal. Die Stadt ist an drei Seiten umgeben von einer gut erhaltenen Mauer mit fünf Eingängen. Im Inneren des Areals befinden sich die Überreste zahlreicher Tempel, Paläste und Häuser. Einige Ruinen zeigen noch farbenprächtige Reliefs.
Hauptbauwerk von Tulúm ist das Castillo, das sich über alle anderen Bauwerke erhebt. Es bewachte nicht nur die Stadt, sondern diente auch den Schiffen der Maya als Leuchtturm. Neben dem Schloss liegt der „Templo del Dios Descendente“ („Tempel des Herabsteigenden Gottes“). Benannt ist er nach einer Figur, die das Symbol einer herabstürzenden Sonne darstellt. Ein weiteres wichtiges Gebäude in Tulúm ist der „Templo de Los Frescos“ („Tempel der Fresken“), dem man aufgrund der Skulpturen und der Malerei große soziale und religiöse Bedeutung zumisst. Auf einem Hügel nahe dem Meer steht der „Templo del Dios del Viento“, der „Tempel des Windes“. Seine Bauweise, ein Raum auf einer halbrunden Basis, ist eher mayauntypisch.
Es empfiehlt sich, früh morgens hier zu sein, da vormittags viele Busse mit Heerschaaren von Touristen aus Cancún herbeiströmen. Bis etwa 16 Uhr ist es auf dem vergleichsweise kleinen Gelände recht voll. Außerdem sollte man Badesachen mitbringen. Man hat hier direkten Zugang zum Strand. Und wo kann man sonst in einem so geschichtsträchtigen Umfeld schwimmen gehen? Die Öffnungszeiten sind morgens von 8 Uhr (im Winter ab 9 Uhr) bis nachmittags 17 Uhr.